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Die Freude von Kindern ist ansteckend.
Die Dorper Kita-Leiterin Bianca Otto hat sich Gedanken dazu gemacht, wie intensiv Kinder Freude erleben.
„Freude“ ist das Hauptthema des neuen Gemeindebriefs „leben & erleben“, der in diesen Tagen ausgeteilt wird. Als das Thema festgelegt wurde, ahnte noch niemand etwas von den furchtbaren Ereignissen in Israel und Palästina. Trotzdem ist es gut, die Freude im und am Leben nicht zu vergessen. Durch Kinder wird sie besonders intensiv geschenkt.
Von Bianca Otto
Sie können sich am Tag über so viele Dinge freuen. Auf meine Frage an eines unserer Kitakinder, wann es sich freut, antwortet es: „Wenn ich über die Wiese gehe.“ und malt dazu gleich ein Bild. Beim Betrachten der gemalten Wiese spüre auch ich direkt eine innere Freude in mir.
Mir wird durch die Antworten unserer Kindergartenkinder schnell bewusst, dass Kinder jeden Tag bei so vielen Gelegenheiten Freude empfinden, die wir Erwachsenen oft bei uns gar nicht wahrnehmen.
Für sie müssen es nicht immer große Anlässe sein. Manchmal sind es nur klitzekleine Momente, die bei ihnen Freude auslösen. Das wohlige Gefühl der Freude durchströmt sie beim Spielen, beim Lernen, beim Arbeiten, beim Entdecken ihrer Welt, beim Genießen z.B. der Sonne oder einem leckeren Essen. Doch dabei verlieren sie nicht den Blick für die Anderen.
So können sie sich oft auch für andere freuen.
Zum Beispiel über den Geburtstag ihrer Freundin/ihres Freundes oder wenn die Freundin/der Freund ein schönes Erlebnis hat. In einem Kindergartenjahr führten wir eine Familienrallye durch, bei der es einen Preis zu gewinnen gab. Dieser wurde ausgelost. Alle Kinder schauten bei der Verlosung gespannt zu und hofften darauf, dass sie gezogen werden würden. Das Los entschied und der Name eines Mädchens wurde genannt. Manche Kinder waren etwas enttäuscht. Aber einige Kinder sind zu dem Mädchen gegangen. Mit den Worten „Ich freu mich. Das ist toll, dass du gezogen wurdest“ zeigten sie ihre Freude. Diese Mitfreude hat uns Erwachsene tief bewegt.
Oft kann man die Freude der Kinder an ihrer ganzen Körpersprache ablesen.
Nicht nur der Mund lacht und die Augen leuchten, die Kinder springen aufgeregt hin und her und manchmal entlädt sich die Freude auch durchs albern sein. Weil die Kinder ihre Freude so offen zeigen und auch teilen wollen, ist sie sogar ansteckend. Egal wie mein Tag war, durch die Freude der Kinder, die sie mit mir teilen, entsteht auch bei mir ein warmes wohliges Gefühl.
Wenn ich die Freude der Kinder sehe, bin ich im Hier und Jetzt. Ich fühle mich in diesen Momenten leicht und sorglos. Für diese Momente, die mir die Kinder zeigen, bin ich unendlich dankbar.
Wenn ich die Freude der Kinder sehe, bin ich im Hier und Jetzt. Ich fühle mich in diesen Momenten leicht und sorglos. Für diese Momente, die mir die Kinder zeigen, bin ich unendlich dankbar.
Kinder erleben Freude sehr facettenreich und komplex.
Sie tut ihnen gut und bringt unglaubliche Kräfte und wichtige Erfahrungen in ihr Leben. Kinder empfinden oft eine ehrliche, ungefilterte und interessenlose Form der Freude, die auch für uns Erwachsene im Alltag oft nützlich und erstrebenswert sein sollte. Eine Freude, die es sich zu kultivieren lohnt. Denn wie schon der Arzt und Theologe Albert Schweizer feststellte: „Glück ist das einzige, dass sich verdoppelt, wenn man es teilt.“
Also nehmen wir uns doch die Zeit von den Kindern zu lernen und lassen wir uns viel öfter von der Freude der Kinder anstecken!
Weitere Beiträge zu Vorfreude, Freudentraining und über die besondere Freude in der Musik finden Sie im neuen Gemeindebrief „leben & erleben“ Nov. 23 bis Febr. 24, hier wurde auch dieser Beitrag von Bianca Otto zuerst veröffentlicht.
Bianca Otto
privat