Posaunenmusik in der Dorper Kirche

Von Klaus Günther - Solinger Tageblatt am 29.03.2022

Solingen. Vier Posaunenbläser erfreuten am Sonntag mit höchstem Können in der Dorper Kirche. Sie sind Mitglieder des Gewandhausorchesters Leipzig, das zu den ältesten, international führenden Orchestern gehört. Dort unterstützen sie die Streicher beim legendären, dunklen Klang.
Als Quartett Opus 4 bieten die Musiker bei solistischen Auftritten brillante Blechblasmusik. Dergestalt sind sie auch schon früher in der Dorper Kirche zu hören gewesen. Diesmal brachten die Musiker mit perfekt klingenden Posaunen ein ansprechendes Potpourri aus der Renaissance und dem Frühbarock. Später erklangen die Instrumente auch noch in reizvollen Ausschnitten aus der Romantik.

Zum Barock gehörte auch Claudio Monteverdi, dessen „Marienvesper“ beim Konzert erklang. Der bis 1643 in Venedig tätige Komponist hinterließ eine ganze Reihe von Messen und Madrigalen. Von dem bekanntesten Vertreter jener Zeit, Johann Sebastian Bach, trugen die Musiker die Toccata und Fuge in d-Moll vor. Generell faszinierte die Harmonie des gemeinschaftlichen Spiels der vier Musiker.
Zu hören waren auch Werke weniger bekannter Komponisten.
Dies umso mehr, als sie auch Werke von Komponisten vortrugen, die nicht so häufig zu hören sind. Dazu gehörte Ludwig Senfl. In der Renaissance wirkte der Schweizer in Innsbruck am Hofe Kaiser Maximilians, wo er 1543 erst 53 Jahre alt starb. Auch zeitgenössische Komponisten wie Jaques Charpentier, er starb 2017, wurden zu Gehör gebracht.
Stürmischer Beifall war den Posaunisten als Dankeschön für die großartigen Posaunenklänge sicher – und die vier Solisten ließen es auch an einer prächtigen Zugabe nicht fehlen. Ein Konzert von solch tiefem Eindruck wird lange nicht aus dem Gedächtnis verschwinden.

Klaus Günther – Solinger Tageblatt

 Stephanie Schlüter – Eigen