World Peace Centre in Indien wird auch von Menschen aus Dorp unterstützt.

Weltreligionstag am 15. Januar betont das Recht auf freie Religionsausübung und die Gemeinsamkeiten der Religionen.

Seit 17 Jahren unterstützt die Annapurna Stiftung Deutschland in Mysuru im südindischen Bundesstaat Karnataka Pi das World Peace Centre (WPC). Viele hundert Menschen aus Slums um die Großstadt und alte Maharadschastadt Mysuru (Mysore) haben dort Arbeit, Ausbildung und medizinische Versorgung erhalten. Neben der sozialen Arbeit in dem Zentrum steht die interreligiöse Begegnung und die Förderung indischer Kunst und Kultur im Mittelpunkt der Arbeit des WPC.

Die Annapurna Stiftung Deutschland, von Menschen aus dem Umfeld der Dorper Gemeinde gegründet, hat den Bau des Hauptgebäudes im WPC finanziert und gibt Geld für Medical Camps für die Ärmsten in den Dörfern und Slums in der Umgebung. Indische ayurvedische und schulmedizinisch versierte Ärzte arbeiten ehrenamtlich und helfen mit Medikamenten, medizinischen Untersuchungen und Prothesen. Kinder und Jugendliche bekommen von professionellen Lehrerinnen und Lehrern eine Ausbildung in „Bharantanatyam Tanz“, einem der acht indischen klassischen Tanzstile, sowie in Malkunst, Karate, Yoga und Computer.

Ein großes Anliegen des World Peace Centre ist es, die Hilfsmaßnahmen mit der Förderung indischer Kunst und Kultur zu vereinen. So wird im Rahmen des Projekts „Save Indian Art“ traditionelles indisches Kunsthandwerk gefördert, mit dem nicht nur die Gebäude des WPC gestaltet werden, sondern die Arbeiter eine berufliche Bildung für ihr Arbeitsleben auch außerhalb des WPC erhalten. Ungelernte Männer und Frauen aus der Umgebung von Mysuru lernten im WPC handwerkliche und künstlerische Fähigkeiten, wie kunstvolles Granit- und Fliesenlegen, Zement- und Metalldesign für Säulen, Kapitäle, Gitter und Bögen und können damit ihre Familien ernähren. Durch Stärkung des Selbstvertrauens bekommen Männer und Frauen ohne Ausbildung eine Chance, ihre Talente zu entdecken und zu entfalten.

Innenhof des WPC
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Für den aus Europa in das überwiegend hinduistisch geprägte Indien Reisenden fasziniert besonders, dass im World Peace Centre die Gleichwertigkeit aller Religionen betont wird. Es ist hier selbstverständlich, dass religiöse Feste von Hindus auch von den Christen und Muslimen im WPC mitgefeiert werden, wie andersherum auch die Hindus Ostern und Weihnachten mitfeiern. Niemand muss die eigene Religionstradition aufgeben, stattdessen wird die der anderen Religionen wertgeschätzt.

Spirituelles Herzstück des WPC ist das noch im Rohbau befindliche „Mandir“, ein Bauwerk, das die Form einer Lotusblüte mit 16 Blütenblättern („Petel“) hat. In ihnen haben die verschiedenen Sichtweisen der Hauptweltreligionen Platz und Raum. Das Mandir steht inmitten eines Tempelgartens, in dem die Menschen eine Chance bekommen, das vom Alltag gestresste Nervensystem durch die Natur regenerieren und wieder auftanken zu lassen.

Das WPC-Herzstück - das Mandir (noch im Rohbau)

In den kommenden Monaten und Jahren sollen im Garten noch Bereiche für Tiere, Gemüseanbau und Fruchtbäume entstehen, dazu Teile des Gartens in einen Park mit Brunnen und Zierwegen umgewandelt werden. Außerdem sind mehrere Mitarbeiterbungalows, eine Esshalle und ein multifunktionales Gebäude („Sarasvathi Art Tempel“) mit viel Platz für alle Arten von Aktivitäten geplant.

Ein Ort also, an dem Respekt, Toleranz und Weitsichtigkeit der Schlüssel zum inneren und äußeren Frieden sind.

Sie wollen das World Peace Centre in Mysuru unterstützen? Steuerlich abzugsfähige Spenden an die Annapurna Stiftung, Commerzbank AG Remscheid, IBAN: DE50 3404 0049 0156 1562 00

Homepage der deutschen Annapurna Stiftung: https://www.annapurna-stiftung.de

Homepage der indischen Annapurna Stiftung (engl.): https://www.worldpeacecentre.in/

Hintergrund:
Der Weltreligionstag wird immer am dritten Sonntag im Januar begangen. Der Aktionstag wurde 1950 durch die Gruppe der Bahai in den USA initiiert, um die Gemeinsamkeiten der Weltreligionen zu betonen. Heute gibt es über 4000 Religionen weltweit. In Deutschland gehören noch knapp 50 Prozent der Bevölkerung einer der christlichen Kirchen an. Das zeigt auch das Bild in Solingen: 2021 waren rund 25 Prozent der Menschen in unserer Stadt evangelisch, rund 24 Prozent katholisch. Die Dorper Gemeinde besteht aus rund 6.500 Menschen evangelischer Konfession. 

Marcus Nicolini

privat / WPC