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Gemeindemitglieder engagieren sich für andere.
Tag des Ehrenamts am 5. Dezember lenkt den Blick auch in Dorp auf Mitmachmöglichkeiten.
Bereits seit 1985 findet jährlich am 5.12. bundesweit und international der Gedenk- und Aktionstag zur Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements statt. Auch in unserer evangelischen Kirchengemeinde Dorp gibt es viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich, mit viel oder auch wenig Zeitbudget, einzubringen. Eine davon ist der Besuchsdienst für ältere oder alleinlebende Menschen in der Gemeinde. Barbara Rohrbach gehört zu den Dorper Gemeindemitgliedern, die sich an diesem Besuchsdienst beteiligen. Sie berichtet über ihre persönlichen Erfahrungen.
Gerade bin ich auf dem Weg zu einem älteren Herrn, der heute seinen 93. Geburtstag feiert. Ich gehöre zu dem Besuchsteam unserer Kirchengemeinde und möchte dem Jubilar persönlich im Namen der Gemeinde zu seinem Geburtstag gratulieren. Ich bin gespannt, was mich erwartet: Ist er noch rüstig, hat er noch Familie, geht es ihm richtig gut oder eher nicht? Kurz nachdem ich an der Haustür geklingelt habe, höre ich die forsche Stimme eines Mannes: „Ja bitte?“ sagen. Bestimmt der Sohn oder Schwiegersohn, denke ich und nenne meinen Namen und mein Anliegen. Die Tür öffnet sich und ein freundlicher Mann begrüßt mich mit festem Handschlag, es ist der Jubilar. Erstaunt betrachte ich ihn, ein wirklich junggebliebener Herr stellt sich mir vor. Schnell stellt sich heraus, dass er nicht nur optisch jung geblieben ist: Er ist ein sehr aktiver Rentner, der noch täglich seine Runden in der Ohligser Heide dreht, täglich Akkordeon und Keyboard spielt und viele wunderschöne Bilder malt. Vor gar nicht langer Zeit war er auch noch ehrenamtlich tätig. Mit seiner Ehefrau an seiner Seite ein rundum zufriedener Jubilar!
Wir unterhalten uns angeregt und ich erfahre einiges aus seinem Leben. Dann ist es Zeit für mich zu gehen. Ich verabschiede mich und verlasse die beiden mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Es war wieder mal ein besonderes Erlebnis, Einblicke in das Leben eines fremden Menschen zu erhalten. Nicht immer sind die Personen, die ich besuche, so mobil und aktiv. Manche von ihnen leben auch allein und fühlen sich einsam, oder sie sind krank. Aber fast immer sind auch diese Personen zufrieden und bemühen sich das Beste aus allem zu machen. Die meisten freuen sich, wenn sie über die schönen oder auch die traurigen Erlebnisse in ihrem Leben erzählen können.
Mir machen die Besuche sehr viel Spaß, es ist ein Ehrenamt mit Mehrwert, denn ich bekomme viel zurück: Die Dankbarkeit für ein nettes Gespräch oder einfach nur das Zuhören, aber auch eine neue Perspektive auf das eigene Älterwerden: Vieles fügt sich im Leben, man sollte gelassener bleiben und positiv in die Zukunft schauen.
Übrigens: Wer Lust aufs Mitmachen hat, ist herzlich willkommen. Wir treffen uns alle zwei Monate für eine halbe Stunde mit Pfarrer Joachim Römelt und Pfarrerin Raphaela Demski-Galla im Gemeindehaus, dann werden die Geburtstagstermine vergeben, jeder so wie er kann. Das nächste Treffen des Besuchsteams erfahren Sie von Herrn Römelt (Kontakt: roemelt(at)ekir.de).
Barbara Rohrbach
In den kommenden Monaten werden wir immer mal wieder über Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements in unserer Gemeinde informieren und berichten. Melden Sie sich gerne bei unserer „Innenansichten“-Redaktion, falls Ihnen ein besonders berichtenswertes Engagement in den Sinn kommt. Hier finden Sie unser Kontaktformular.
Barbara Rohrbach / M. Nicolini
privat